Der Gedenktag Aschura findet am zehnten Tag im Muharram, dem ersten Monat des islamischen Kalenders, statt. Die Bezeichnung leitet sich von dem arabischen Wort für Zehn (= عسرة/aschra) ab. Für viele Muslim*innen ist dies ein besonderer Gedenktag, da an diesem Tag mehrere besondere Ereignisse zusammenkamen.
So wird der erfolgreiche Auszug des Propheten Mose aus Ägypten durch die Teilung des Meeres, die Wundheilung des Propheten Hiob sowie die Strandung Noahs auf dem Berg al-Dschudi nach der Sintflut auf diesen Tag datiert. Die Errettung des Propheten Yonas aus dem Bauch des Wals und die göttliche Annahme der Reue Adams, der viele Jahre um Vergebung bat, waren weitere Ereignisse, die sich am Aschura Tag ereigneten.
All diese Ereignisse führten dazu, dass der Prophet Muhammed (saw) den Gläubigen empfahl, den Aschura Tag mit Gottesgedenken und mit Fasten zu verbringen.
Überschattet wurde leider dieser Tag in der Geschichte, durch ein weiteres sehr trauriges und dramatisches Ereignis. Husain, der Enkel des Propheten Muhammads (saw) sowie Sohn von Imam Ali, wurde in Karbala (Irak) getötet, was die gesamte muslimische Welt in Trauer versetzte. Heute gedenken vor allem Schiiten und Aleviten in unterschiedlichen traditionellen Trauerzeremonien den Märtyrertod Husains.
Aschura ist somit ein bedeutsamer Tag im Islam. Erfüllt mit sehr viel Hoffnung, suche nach Vergebung, Errettung und Heilung, aber auch mit sehr viel Trauer.