Struktureller Antimuslimischer Rassismus existiert auch in unseren Schulen. Er äußert sich in der Andersbehandlung muslimischer und muslimisch gelesener Kinder und Jugendlicher durch Lehrkräfte und Mitschüler*innen, durch den (un-) bewussten Ausschluss aus Peergroups und durch verbale Stigmatisierung bis hin zu Mobbing. Oft stehen eure Kinder diesen Diskriminierungserfahrungen hilflos gegenüber und bleiben mit Gefühlen von Schuld und Scham allein. Langfristig kann das zu einer geringeren Bildungsteilhabe führen; im extremsten Fall suchen Betroffene Zugehörigkeit in radikalen Gruppierungen.

Auch als Eltern fühlt man sich angesichts der Erfahrungen der eigenen Kinder oft machtlos und ohnmächtig. Die Angst um das Wohl eurer Kinder und Unsicherheit, wie ihr sie am besten unterstützen könnt, sind verständlich und können manchmal überwältigend sein. Gleichzeitig kann es herausfordernd sein, sich aktiv im schulischen Alltag eurer Kinder einzubringen und Diskriminierungsfälle anzusprechen. Viele Eltern zögern aus Angst, dass ihre Kinder noch stärker benachteiligt werden könnten. Sprachbarrieren und Unsicherheiten im Umgang mit rassistisch motivierter Diskriminierung können ebenfalls Hürden darstellen.

Unser Elternprojekt setzt genau hier an. Wir möchten euch unterstützen, damit ihr euren Kindern ein starkes Hilfesystem bieten könnt. Durch gezielte Informationsveranstaltungen und Workshops sensibilisieren wir euch für Antimuslimischen Rassismus an Schulen und schärfen euer Bewusstsein für die Erscheinungsformen und die Auswirkungen von Diskriminierung. So stärkt ihr eure Handlungsfähigkeit im Interesse eurer Kinder. Nach rassistischen Vorfällen stehen wir euch beratend zur Seite und bieten parteiliche Unterstützung an. Darüber hinaus treten wir als Mediator*innen bei der Klärung von Vorfällen im schulischen Umfeld auf.

Durch das Schaffen von Begegnungsräumen – zum Beispiel in Elterncafés – ermöglichen wir einen offenen Austausch zwischen Schüler*innen, euch als Eltern und Lehrkräften und bieten Raum für einen gemeinsamen, präventiven Dialog. Als vermittelnde Partei stehen wir zwischen euch und der Schule, um Gespräche zu fördern und Verständnis füreinander zu schaffen.

Unser Elternprojekt zielt darauf ab, ganzheitlich und nachhaltig zu sensibilisieren, zu intervenieren und die Handlungsfähigkeit aller Beteiligten langfristig zu stärken. Wir realisieren regelmäßig Eltern-Kind-Veranstaltungen, sportliche Wettkämpfe und Familienausflüge, bei denen wir mit betroffenen Kindern und euch ins Gespräch kommen und euch in eurer Rolle stärken.

Gemeinsam können wir eine positive Veränderung herbeiführen! Nehmt aktiv an unseren Veranstaltungen teil, bringt eure Erfahrungen ein und stärkt die Stimme eurer Kinder. Gemeinsam schaffen wir ein respektvolles und inklusives Umfeld in unseren Schulen.