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Muslimische Geschichte in Afrika

Im Rahmen unserer Vortragsreihe mit Talha Taşkınsoy (Instagram @talhataskinsoyx) haben wir einen spannenden Einblick in das muslimische Erbe aus Afrika bekommen. Talha hat uns wichtige Persönlichkeiten der islamischen Ideengeschichte vorgestellt, die trotz ihrer immensen Bedeutung hierzulande kaum bekannt sind. Personen, die man kennen sollte, sind unter anderem Abubakr ash-Shuayb, Mansa Musa, Nana Asma’u, Ibrahim Niasse und Maryam Niasse sowie Amadu Bamba und seine Töchter Maimouna Mbacke Kabira und Maimouna Mbacke Saghira…

Darüber hinaus haben wir spannende theologische und historische Ansätze gehört, die beispielsweise darauf hindeuten, dass der erste geschaffene Mensch, der Prophet Adam, vermutlich schwarzer Hautfarbe war. Generell gab es mehr schwarze Propheten oder auch Gefährten des Propheten Mohammad (sas) über Bilāl b. Rabāḥ al-Ḥabašī hinaus, als man vermutlich annimmt.

Rassismus gegen Schwarze ist seit langem ein große Problem, sowohl ausgehend von Weißen, oft dem kolonialen euro- und amerikanozentrischem Hintergrund entsprungen, als auch aus innermuslimischer Perspektive heraus. Die Frage „Wie können wir (innermuslimischen) Rassismus überwinden?“ geht uns alle an! Ein erster wichtiger Schritt ist, sich mit der Bedeutung afrikanischer Geschichte für den Islam und mit der Vielzahl herausragender schwarzer Persönlichkeiten zu beschäftigen. Wir sind Talha dankbar für den gut recherchierten Überblick und auch für seine persönlichen Erfahrungen, die er zu diesem Thema mit uns geteilt hat.

Der gesamte Vortrag ist auf unserem Youtube – Kanal anzuschauen:

Folgende Lese-Tipps sind geeignete, um sich (weiter) mit dem Thema zu beschäftigen – dass die Mehrzahl der Bücher bislang nur auf Englisch zur Verfügung stehen und es kaum deutschsprachige Literatur gibt, zeigt uns, wie rückständig Deutschland in der Antirassismus – Arbeit bezüglich dieser Thematik noch ist. Wir haben aber gehört, dass deutschsprachige Literatur und Übersetzungen bereits in Arbeit sind und freuen uns, dass mehr Menschen wie Talha sich intensiv dem afrikanisch-islamischen Erbe widmen und so einen wertvollen Beitrag für eine Gesellschaft ohne Rassismus leisten.

Weiterführende Lektüre:

https://www.teenvogue.com/story/the-essential-black-muslim-reading-list

https://www.sacredfootsteps.org/2017/12/22/8-books-history-islam-africa/

Ousmane Kane: Beyond Timbuktu: an Intellectual History of Muslim West Africa

Rudolph T. Ware III: The Walking Qur’an: Islamic Education, Embodied Knowledge and History in West Africa

Joseph Hill: Wrapping Authority: Women Islamic Leaders in a Sufi Movement in Dakar, Senegal

Ahmad Mubarak & Dawud Walid: Centering Black Narrative: Black Muslim Nobles Among the Early Pious Muslims

Mustafa Briggs

Bilal Ware: The Walking Qur’an: Islamic Education, Embodied Knowledge, and History in West Africa

Ein paar Stimmen der Zuhörer*innen:

„Bei schwarzen Muslimen aus der Historie denk ich ehrlich gesagt nur an den Sklaven Bilal“

„Ich bin tatsächlich das erste Mal durch Herrn Taskinsoy auf diese Sichtweise des Islams aufmerksam geworden. Danke für diese Sensibilisierung..“

„Unser Lehrer in der Schule hat Timbuktu meistens in seinem Spruch : ,,wir leben nicht in Timbuktu’’ abgewertet, leider sind sich die meisten gar nicht um die goldene Zeit Timbuktus bewusst“

„Ich möchte jetzt auch mal sehr gerne eine afrikanische Gemeinde besuchen“

„Vielen Dank für den aufschlussreichen Vortrag. Mir ist bewusst geworden, dass ich nichts über Afrika und die Geschichte weiß.“

Ein Gedanke zu „Muslimische Geschichte in Afrika“

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