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Gedenkveranstaltung für die Opfer von Christchurch am Brandenburger Tor

Wir möchten allen Berlinerinnen und Berlinern danken, die an der Gedenkveranstaltung heute vor dem Brandenburger Tor teilgenommen haben. Nie hätten wir mir mit so vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gerechnet und eure Anzahl hat uns überwältigt, Trost geschenkt und Hoffnung gegeben. Hoffnung, die wir gerade in dunklen Tagen wie diesen niemals verlieren dürfen. Während uns die Trauer über den Terror und das durch ihn verursachte Leid zu lähmen scheint, dürfen wir vor allem als Musliminnen und Muslime nicht vergessen, dass der Prophet Muhammad (s.a.v) einst auf die Frage, was die größte aller Sünden sei, antwortete: „Allah etwas beizustellen, die Hoffnung auf Sein Erbarmen und seine Hilfe zu verlieren und an Seiner Gnade zu verzweifeln.“ Die Antwort auf Trauer darf darum niemals Verzweiflung sein, sondern muss immer Hoffnung lauten. Echte Hoffnung zeichnet sich dabei dadurch aus, dass sie von Taten begleitet wird. Hoffnung ohne Taten bleiben lediglich Wünsche.

Die Gedenkveranstaltung heute hat uns wieder die Kraft gegeben, diese Taten gemeinsam mit den – auch im Geiste – anwesenden christlichen und muslimischen Gemeinden und Berlinerinnen und Berlinern in Angriff zu nehmen. Ihnen und euch, die ihr in regennasser Kleidung gekommen, andere Termine und Verpflichtungen verlegt habt, um sich in Frieden zu vereinen und gemeinsam zu beten, gebührt unser Dank. Wir lassen uns durch Terror nicht spalten. Unsere Botschaft ist Frieden. Dafür setzten wir uns unermüdlich ein. Das wurde heute einmal mehr deutlich.

In Gedanken sind wir in Christchurch. Mögen die Opfer dieses Terrorakts in Frieden ruhen und die Hinterbliebenen Kraft und Geduld finden.

Ein paar Dutzend Teilnehmer und Teilnehmerinnen bleiben nach der Gedenkveranstaltung noch vor Ort, um das Abendgebet zu verrichten, bevor die Zeit verstreicht.