Die Deutsche Islam Akademie (DIA) nahm in dieser Woche an der Deutschen Islam Konferenz (DIK) teil. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Vorstellung der neuen Handreichung der DIK: „Die Anerkennung von Berufen und Ausbildungsgängen religiösen Personals islamischer Gemeinden“. Diese Handreichung unterstreicht die Bedeutung professioneller Standards in der Ausbildung von Imamen in Deutschland.
Ein besonderer Schwerpunkt lag auf den aktuellen Entwicklungen im Bereich der Imam-Ausbildung. In einem der Workshops wurde die Darstellung von Imamen sowie ihrer
Ausbildung in den deutschen Medien thematisiert. Unsere Akademieleiterin Pinar Cetin präsentierte die Workshop-Ergebnisse, die insbesondere die Notwendigkeit von Medienkompetenz in der Ausbildung betonten. Dazu gehört insbesondere, Journalist*innen besser kennenzulernen, ihnen Zugang zu relevanten Hintergrundinformationen und Expertenwissen zu ermöglichen und so eine professionellere Darstellung in der Öffentlichkeit zu fördern.
Ein zentrales Ergebnis der Konferenz war, dass religiöses Personal vor hohen Anforderungen steht, die über rein theologische Kompetenzen hinausgehen. Als DIA reagieren wir darauf mit einem neuen Weiterbildungsprogramm, das gezielt überfachliche Kompetenzen fördert. Die Weiterbildung umfasst Module zu Themen wie:
- Work-Life-Balance und Zeitmanagement
- Krisenmanagement und Burnout-Prävention
- Öffentlichkeitsarbeit und soziale Medien
- Präventionsschulungen und Schutzkonzepte
- Intra- und interreligiöse Dialogkompetenz
Das Programm bietet religiösem Personal einen geschützten Lernraum für den Austausch und die Weiterentwicklung. Zudem unterstützt es den Aufbau und die Stärkung nachhaltiger Strukturen in den Gemeinden.
Mit diesem Weiterbildungsangebot bringt die DIA ihre Expertise dort ein, wo sie gebraucht wird. Wir möchten religiöses Personal gezielt in ihrer täglichen Arbeit stärken. Durch die Vermittlung praxisnaher Inhalte und den Fokus auf aktuellen Herausforderungen tragen wir dazu bei, ihre Position in einer pluralistischen Gesellschaft zu festigen. Gleichzeitig leisten wir einen Beitrag zur Förderung der interreligiösen Verständigung und der gesellschaftlichen Teilhabe.
Die bei der DIK gewonnenen Erkenntnisse fließen direkt in die Konzeption der Module mit ein, die ab 2025 umgesetzt werden. Mit diesem Programm setzen wir nicht nur Impulse aus der DIK praktisch um, sondern schaffen ein Angebot, das langfristig wirkt und die Arbeit von Imamen und anderem religiösem Personal nachhaltig unterstützt.
Interessiertes religiöses Personal kann sich ab Januar 2025 auf das Weiterbildungsprogramm bewerben.
Unser Weiterbildungsprogramm für religiöses Personal wird gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.